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1995-07-14
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604 lines
ErklΣrungen, Hilfe und Probleml÷sungen fⁿr die ARI-Data CD
Lieber ARI-Data-Kunde!
Auch wenn Sie bereits "CD-Profi" sind sollten Sie sich ruhig ein paar
Minuten Zeit nehmen, diesen Text durchzulesen. Natⁿrlich wissen Sie
bereits, wie man eine CD einschiebt. Darⁿber wollen wir Ihnen hier
nichts erzΣhlen. Aber die eine oder andere Neuigkeit erfahren sie hier
bestimmt.
Beispielsweise wollen wir Ihnen einige Tips zur Speicherverwaltung
geben, da diese verflixten CD-Treiber doch ganz sch÷n gro▀ sein
k÷nnen. Wir wollen Ihnen etwas ⁿber die Besonderheiten von CDs -
insbesondere ⁿber den ISO-Standard und was daraus resultiert -
erzΣhlen. Oft finden Sie auf CDs auch komprimierte Daten. Wir erklΣren
Ihnen wie man damit am besten umgeht. Wir werden Ihnen einige
Informationen ⁿber Dateiformate geben und Ihnen einige Tricks im
Umgang mit Ihnen verraten. Wenn Sie all das schon wissen k÷nnen Sie
jetzt getrost aufh÷ren zu lesen. Alle anderen ARI-Data-Kunden
m÷chten wir an dieser Stelle nochmal begrⁿ▀en und wir hoffen, da▀
Ihnen dieser kleine Text eine Hilfe sein wird.
Auf dieser CD finden Sie eine Unmenge von Dateien. Neben den
bekannten kommerziellen SoftwarehΣusern gibt es nΣmlich noch eine
Legion von nahezu unbekannten Programmierern, die Tausende von
sehr interessanten Programmen geschaffen hat. Diese Szene kann
natⁿrlich nicht auf den Werbeetat und die Vermarktungswege der
Riesenfirmen zurⁿckgreifen. Deshalb hat sich eine andere Art von
Programmdistribution etabliert, die sich Shareware nennt. Das kommt
vom englischen Begriff share und bedeutet soviel wie teilen. Teilen hat
in diesem Fall gleich mehrere Bedeutungen. Zum einen geht es um das
Verteilen. Diese Programme sollen soweit wie m÷glich verteilt werden,
damit ihr Bekanntheitsgrad steigt. Au▀erdem will der Programmautor
mit seinen Kunden einem Markt teilen. Und schlie▀lich sollen sich die
Mengen potentieller Kunden die Kosten teilen. Dadurch soll nicht der
Gewinn des Autors in schwindelnde H÷hen steigen, sondern diese Art
von Software soll bezahlbar bleiben.
Die Softwareriesen k÷nnen sich auf ihre Werbung und ihren Ruf
verlassen. Oft genug scheren sie sich auch nicht besonders um ihren
Ruf und bringen ein Programm nur deshalb so frⁿh heraus, weil sie
etwas schneller als die Konkurrenz sein wollen. Oder weil gerade mal
wieder eine Messe ansteht. Dabei kommen dann fehlerbehaftete
Programme heraus, die daraufhin noch nachgebessert werden. Fⁿr
diese Nachbesserung dⁿrfen Sie oft genug auch nochmal Geld auf den
Tisch legen. Haben Sie sich noch nie gefragt, warum sie eigentlich
jedes Jahr eine neue Textverarbeitung kaufen sollen?
Shareware-Autoren arbeiten anders. Der gr÷▀te Vorteil der Shareware
ist der, da▀ man die Programme vor dem Kauf grⁿndlich ausprobieren
darf. Man kann diese Programme bei Shareware-HΣndlern, in
Mailboxen oder auf CDs wie dieser fⁿr einen gⁿnstigen Preis erstehen.
Sie bieten fast immer den vollen Umfang der sogenannten Vollversion.
Natⁿrlich riskiert der Autor dabei, da▀ einige schwarze Schafe das
ausnutzen und solche Programme ohne Bezahlung ewig benutzen. Sie
setzen dabei auf die Fairne▀ der Kunden - Ihre Fairne▀. Der Erfolg gibt
ihnen recht. Ergebnis dieser Bewegung ist ein voller Topf der tollsten
Programme, die ohne diese Leute niemals denkbar gewesen wΣre.
Eines der bekanntesten Beispiele dieser Szene sind die
Komprimierprogramme. Heute findet man sie ⁿberall. Alle
Softwarefirmen packen ihre riesigen Programme komprimiert auf
Disketten. Aber ursprⁿnglich stammen diese Programme von ein paar
Shareware-Freaks, die ihre Telefonkosten bei der Datenⁿbertragung
reduzieren wollten. In der Shareware gibt es einfach alles. Egal was Sie
suchen, hier finden Sie es. Spiele, Treiber, umfangreiche
Tabellenkalkulationen und Textprogramme, die tollsten
Graphikprogramme... einfach alles. Ob Sie's glauben oder nicht: In der
Shareware gibt es sogar Multitasking-OberflΣchen, die den
bekannteren Produkten in nichts nachstehen.
Sehen Sie sich also ruhig einmal auf diesem Markt der
▄berraschungen um. Diese CD soll Ihnen dabei eine Hilfe sein.
ErlΣuterung der Begriffe Shareware, Freeware, Public Domain
Shareware, Freeware, Public Domain Im Umgang mit den Programmen
werden Sie auf unterschiedliche, zum Teil recht verwirrende, Begriffe
sto▀en. Auf den ersten Blick bedeuten diese drei Begriffe, Shareware,
Freeware und Public Domain (kurz:
PD) scheinbar dasselbe: Billige Software zum ausprobieren. Das
stimmt so natⁿrlich nicht - sonst wⁿrde ich hier ja gar nicht darⁿber
reden.
Kurz gesagt bedeuten diese drei Bezeichnungen nur die Definition der
Rechte, die man an dieser Software haben kann. Shareware ist letztlich
nichts anderes, als jede Software die man im Laden kaufen kann. Nur
ist hier der Verteilungsweg anders und zusΣtzlich kommt die
M÷glichkeit hinzu, die Programme vor dem Kauf ausprobieren zu
k÷nnen. Nach der Testphase erwartet man von Ihnen, da▀ Sie das
Programm auch kaufen, wenn es Ihnen gefΣllt. Andernfalls benutzen
Sie es widerrechtlich und k÷nnen theoretisch auch dafⁿr belangt
werden.
Bei dem Begriff Freeware sieht das schon etwas anders aus. Hier
haben sie das recht, das Programm kostenlos zu nutzen. Allerdings
dⁿrfen sie an dem Programm selbst nichts Σndern und Sie dⁿrfen es
auch nicht verkaufen, als wΣre es Ihre Sch÷pfung, oder als hΣtten Sie
irgendwelche Rechte an dem Programm. Die Rechte bleiben weiterhin
bei dem Autor. Er verzichtet lediglich auf ein Entgelt.
Die dritte Kategorie hei▀t Public Domain. Diese Programme hat der
Autor quasi verschenkt. Meist handelt es sich dabei um Programme, die
nur kleine softwaretechnische Probleme l÷sen. Der Autor m÷chte dafⁿr
kein Geld und hΣufig gibt er sogar noch den Source-Code des
Programmes frei. Dieser Source-Code ist das Programm in seiner
Rohform und er kann von anderen Programmierern analysiert,
verΣndert und in eigene Programme integriert werden. All das ist bei
Public Domain erlaubt. Der Autor verzichtet ausdrⁿcklich auf seine
Rechte am Programm.
Bei all dem gibt es natⁿrlich noch ▄berlappungen, Manchmal ist es
nicht so einfach, ein Programm richtig zuzuordnen. So gibt es
Programme, die nicht ausdrⁿcklich als Freeware gekennzeichnet sind,
aber von jedem privaten Anwender kostenlos benutzt werden dⁿrfen.
Ist man hingegen kommerzieller Anwender, mu▀ man eine Gebⁿhr
bezahlen. Manche Autoren schrΣnken die Benutzung Ihrer Software
auch fⁿr bestimmte Personengruppen ein. So gibt es nicht selten
Programme, die nicht von militΣrischen Organisationen benutzt werden
dⁿrfen. Wie die rechtliche Seite solcher EinschrΣnkungen aussieht, ist
noch ungeklΣrt. Im Zweifelsfall versuchen Sie bitte einfach
festzustellen, zu welcher Anwendergruppe Sie wirklich geh÷ren und
entnehmen Sie dann der Dokumentation die Registrierungsbedingungen.
Wie Sie am meisten aus einer CD herausholen
Systemvoraussetzungen:
Um eine CD-ROM einzusetzen ben÷tigt man geeignete Hard- und
Software. Sie brauchen natⁿrlich vor allem fⁿr diese CD einen
Computer und ein CD-Laufwerk. Weiter sind die richtigen Treiber
wichtig, die in Ihre Startdateien AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS
eingebunden werden mⁿssen.
Einige Programme setzen voraus, da▀ Sie ein neueres Betriebssystem
benutzen. Das k÷nnen beispielsweise MS-DOS 5.0 oder DR-DOS 6.0
sein. Alle Programme dieser CD wurden sowohl unter MS-DOS 5.0 als
auch unter MS-DOS 6.2 getestet und konnten mit diesem
Betriebssystemen problemlos betrieben werden. Zu DR-DOS kann ich
keine konkreten Aussagen machen. Ich gehe aber von einer
weitgehenden KompatibilitΣt aus. Um mit CD-ROMs wirklich effektiv
arbeiten zu k÷nnen empfehle ich in etwa folgende Konfiguration:
Einen Rechner mit einer 80386 DX-CPU und etwa 4 MB freiem RAM.
M÷glichst viel dieses Speichers sollte als Hauptspeicher unterhalb der
640 KB-Grenze zur Verfⁿgung stehen. Das kann manchmal kompliziert
sein, gerade beim Betrieb eines CD-Laufwerkes. Wie es trotzdem
machbar ist, verrate ich weiter unten. Auf jeden Fall sollten Sie eine
Festplatte und einen guten VGA-Monitor mit passender Graphikkarte
besitzen. Viele Programme laufen zwar im Textmodus, aber die weitaus
meisten eben nicht mehr. Fⁿr viele CD-ROMs ist auch die Installation
einer Soundkarte angeraten.
Tips bei Speicherproblemen
Wenn ich eine Mindestkonfiguration eines 386er-Rechners empfohlen
habe, hatte ich damit vor allem auch Speicherprobleme im Auge.
Gerade ab dieser Rechnerklasse kann man Speicher oberhalb der
berⁿchtigten Grenze von 640 KB sehr gut nutzen.
Nun ben÷tigen aber die Treiber fⁿr ein CD-Laufwerk relativ viel
Speicher. Da ist es doch nⁿtzlich, da▀ man solche Treiber auch
╗hochladen½ kann. Darunter versteht man die Verlagerung dieser
Treiber in einen anderen Speicherbereich, um dadurch Arbeitsspeicher
freizurΣumen.
Einer der beiden Haupttreiber bei der CD-Laufwerks-Installation ist der
Treiber MSCDEX.EXE. Es ist durchaus m÷glich - ja wahrscheinlich -
da▀ bei Ihrem CD-Laufwerk eine Σltere Version davon mitgeliefert
wurde. Diese Version kann nicht in den oberen Speicher geladen
werden. Die richtige Version dieses Treibers - bei MS-DOS 6.2 geh÷rt
sie zum Lieferumfang - hat die Versionsnummer 2.23. Welche Version
Ihr Treiber hat, wird ihnen beim Aufruf des Treibers angezeigt. Dieser
Treiber darf frei weitergegeben werden. Wenn Sie ihn also nicht
besitzen, besorgen Sie ihn sich von einem Freund mit MS-DOS 6.2,
aus einer Mailbox oder im Datennetz Compuserve. Prinzipiell rate ich
Ihnen bei solch einem Rechner zur Verwendung eines kommerziellen
Speichermanagers wie etwa QEMM oder 386MAX. Dadurch k÷nnen
Sie auch mit vielen geladenen Treibern noch weit ⁿber 600 KB freien
Hauptspeicher nutzen. Um die Speichermanager von DOS selbst zu
nutzen, sollten sie sich Ihr Handbuch genau durchlesen.
Abhilfe bei Speicherproblemen
Manchmal starten Programme nicht, wenn zuwenig Speicherplatz zur
Verfⁿgung steht. Wenn Sie beispielsweise den Befehl CHKDSK
eingeben und dann in der letzten Meldungszeile steht 380.000 Byte frei
dann haben Sie ganz offensichtlich ein Problem. Manchmal kann man
dieses Problem auf die speicherintensiven Treiber schieben, aber
selbst dann ist in der Regel noch mehr Speicherplatz vorhanden. Ab
einem 386er-Rechner k÷nnen Sie mit den Dateien HIMEM.SYS und
EMM386.EXE auch Erweiterungsspeicher oberhalb von 640 KB mit
Programmen belegen. Dazu sollten dann die Treiber in der
CONFIG.SYS allerdings nicht mehr mit dem Befehl DEVICE=XYZ,
sondern mit dem Befehl DEVICEHIGH=XYZ geladen werden. In der
AUTOEXEC.BAT sollten alle Befehle mit einem vorangestellten LH
aufgerufen werden. Dadurch werden diese Dateien dann nΣmlich in
den hohen Speicherbereich geladen (wo das m÷glich ist). Also
beispielsweise LH MOUSE statt MOUSE.
ZusΣtzlich mu▀ in die erste Zeile der CONFIG.SYS folgender Befehl
eingetragen werden:
DOS=HIGH, UMB
Dadurch k÷nnen Sie nΣmlich die Treiber und Programme ⁿberhaupt
erst in den erweiterten Speicher geladen werden. Auf jeden Fall sollten
auch in den ersten Zeilen der CONFIG.SYS die Treiber HIMEM.SYS
und EMM386.EXE aufgerufen werden. Dabei mu▀ HIMEM.SYS vor
EMM386.EXE aufgerufen werden, weil dieses Programm der
eigentliche ╗Verwalter½ des oberen Speicherbereiches ist.
EMM386.EXE teilt den Speicher dann nur zu. Als Beispiel fⁿr den
korrekten Anfang einer CONFIG.SYS k÷nnen Ihnen die gleich
folgenden Zeilen dienen. Bei diesem Beispiel gehe ich einfach mal
davon aus, da▀ sich die beiden Dateien HIMEM.SYS und
EMM386.EXE auf Ihrer Festplatte im Verzeichnis C:\DOS befinden. Die
Dateien k÷nnen genausogut in Ihrem Windows-Verzeichnis sein. Dann
mⁿssen Sie die Zeilen natⁿrlich dementsprechend abΣndern. Also hier
die Beispielzeilen:
DOS=HIGH, UMB
DEVICE=C:\DOS\HIMEM.SYS
DEVICE=C:\DOS\EMM386.EXE NOEMS
Manchmal macht man bei solchen Zeilen Schreibfehler und dann hΣngt
sich der ganze Rechner auf. Hat man dann keine bootfΣhige Diskette
bei der Hand kann das ein gro▀es Problem werden. Zumindest fⁿr MS-
DOS 6.0 beziehungsweise MS-DOS 6.2 kann ich Ihnen hierzu einen
kleinen Tip geben. Mit dem Befehl DEVICE=... werden Treiber geladen.
Um nun mal einen neuen Treiber auszuprobieren, sich dabei aber nicht
durch ╗AufhΣnger½ arbeitsunfΣhig zu machen, sollte man bei solchen
Experimenten zu Anfang zwischen das Wort DEVICE und das
Gleichheitszeichen ein Fragezeichen setzen. Also etwa so:
DEVICE?=C:\DOS\HIMEM.SYS
Dadurch wird vor jedem Ausfⁿhren dieser Befehlszeile zuerst
nachgefragt, ob die Zeile wirklich ausgefⁿhrt werden soll. HΣngt sich
danach der Rechner auf, wei▀ man da▀ diese Zeile schuld ist. Dann
kann man immer noch die Zeile solange Σndern, bis sie stimmt. Erst
wenn alles in Ordnung ist, l÷schen Sie das Fragezeichen wieder. Ich
wei▀, da▀ es eine solche M÷glichkeit auch bei DR-DOS gibt, kann
Ihnen aber in Ermangelung dieses Betriebssystem dazu keine Angaben
machen. Bitte lesen Sie den entsprechenden Absatz Ihres
Betriebssystem-Handbuches zu dieser Thematik.
▄ber den Umgang mit komprimierten Dateien
ISO-Standard? Was ist das?
Oft finden Sie auf CDs die Programme sowohl in einer komprimierten,
als auch in einer unkomprimierten Version vor. Wie hat man sich eine
solche Komprimierung vorzustellen? Eigentlich ganz einfach:
Programme bestehen doch in erster Linie aus Nullen und Einsen.
Nichts anderes ist doch der binΣre Code, die Sprache der Computer.
Wenn also stΣndig Nullen und Einsen aufeinanderfolgen, dann ist auch
klar, da▀ in gro▀en Teilen einer Datei immer wieder lange Ketten der
gleichen Zahl erscheinen.
Ein kleines Beispiel: In einer Datei steht pl÷tzlich irgendwo
00000000100100010000000000000000000111111110000000000000
Da kann man doch diese Information auch anders lesen:
9x0 1 00 1 000 1 19x0 8x1 14x0
Schon jetzt ist die Zeile viel kⁿrzer. Im Laufe einer gro▀en Datei kann
so deutlich Platz eingespart werden. Stellen sie sich doch einfach vor,
wie lange eine Zeile im Original wΣre, die ich hier mal eben mit
1200x1 10000x0 4000x1 wiedergeben kann.
So ungefΣhr funktioniert eine Datenkompression. Fⁿr diese Aufgabe
ben÷tigt man bestimmte Programme. Drei Programme haben sich
mittlerweile als weltweiter Standard herauskristallisiert. Diese - Archive
genannten - Dateien erkennt man in der Regel an Ihrer Endung. Sie
lautet meist ZIP, LZH oder ARJ. In diesen Archiven k÷nnen gro▀e
Mengen von Dateien platzsparend zusammengefa▀t werden. Um an
die Inhalte dieser Archive heranzukommen ben÷tigt man die
entsprechenden Programme, die diese Dateien entpacken k÷nnen.
Warum - so werden Sie sich vielleicht fragen - packt man Dateien auf
CDs ⁿberhaupt in Archive? Platz ist doch bestimmt kein Problem. Auch
diese Frage ist schnell beantwortet: Bei der Produktion von CDs mu▀
man sich an bestimmte Regeln halten. Eine dieser Regeln trΣgt die
Bezeichnung ISO 9660. Die Kernausage dieser Regel lΣ▀t sich in
einem Satz zusammenfassen:
Auf einer CD dⁿrfen keine Dateien vorkommen, die andere Zeichen als
die englische Sprache, Zahlen oder den Unterstrich ( _ ) enthalten. Also
keine Umlaute, keine Bindestriche oder Zeichen wie #&%$. Den
Herstellern von CDs ist diese Regel bekannt - den Programmautoren
leider meistens nicht. Weil aber verantwortungsvolle CD-Hersteller
nichts so sehr verabscheuen, wie an den Dateien anderer Leute
rumzupfuschen, werden Dateinamen wie FIND-DBF.EXE oder
MEN▄E.EXE nicht angefa▀t. Um sie trotzdem auf einer CD
transportieren zu k÷nnen greift man zu einem anderen Weg: Man packt
sie ein!
Es gibt auch noch andere Grⁿnde. Beispielsweise ben÷tigen manchen
Programme Ihre Dateien in bestimmten Unterverzeichnissen. Die
Programmierer selbst packen dazu all diese Unterverzeichnisse
geordnet in ein Archiv. Beim Entpacken des Archivs ist so
gewΣhrleistet, da▀ sich danach jede Datei wieder im richtigen
Unterverzeichnis befindet.
Au▀erdem kann man solche Archive auch mit einer Art von
Sicherheitsstempel versehen. Beim Entpacken der Datei kann dann
festgestellt werden, ob darin enthaltene Daten eventuell verΣndert
wurden. Diese VerΣnderung mu▀ ja nicht unbedingt von irgendwelchen
geistig zurⁿckgebliebenen Hackern stammen. Es k÷nnen ja durchaus
Viren im Spiel gewesen sein. Nur wenn das Archiv nach dem
Entpacken die Meldung ausgibt: "OK, alle Dateien sind sauber" kann
man zumindest etwas mehr auf ihre Unversehrtheit vertrauen.
Wie aber kommen Sie an die Inhalte dieser Dateien? Dafⁿr gibt es mal
wieder mehrere M÷glichkeiten. Beispielsweise kann man aus solchen
Archiven auch sogenannte SFX-Dateien machen. SFX ist in diesem
Fall die Abkⁿrzung fⁿr self extracting, was wiederum selbst-
extrahierend bedeutet. Diese Dateien liegen in einer Form vor, wie Sie
sie von anderen Programmen kennen, nΣmlich als EXE-Datei. Diese
Datei k÷nnen Sie wie andere Programmen auch aufrufen und sie
entpackt sich daraufhin von selbst. Diese Dateien bergen natⁿrlich
auch wieder eine gewisse Problematik in sich. So kann man etwa auf
einer CD natⁿrlich keine Dateien entpacken. Ein CD ist schlie▀lich nicht
beschreibbar, also kann das Programm auch keine Informationen auf
die CD schreiben. Das zweite Problem ist fⁿr eine CD deswegen
irrelevant, aber fⁿr Disketten von Interesse: Da in solchen Archiven
ungeheure Mengen an Daten enthalten sein k÷nnen, wⁿrden diese
Daten das Fassungsverm÷gen einer Diskette oft sprengen. Solche
Archive sollten also immer auf einer Festplatte entpackt werden.
Wie aber kommen Sie an Daten in Archiven, die nicht in einer
selbstentpackenden Form vorliegen? Hier gilt das Verursacherprinzip.
Wer die Daten gepackt hat, kann sie in der Regel wieder entpacken.
Sie ben÷tigen also dafⁿr die Programme, die diese Archive erzeugt
haben. Es wΣre kurzsichtig von einem CD-Hersteller, wenn er zwar
Archive, nicht aber die Archivprogramme, auf eine CD packen wⁿrde.
Deshalb werden Sie natⁿrlich auf jeder ARI Data-CD, die Archive
enthΣlt, auch die passenden Programme zum Entpacken finden. Wie
aber werden diese Programme genutzt? Das will ich Ihnen in den
folgenden Abschnitten erlΣutern.
ZIP-Dateien - Umgang mit PKZIP
Das Programm PKZIP stammt von der Firma PKWare. Es zeichnet sich
durch eine hohe Kompression und eine gute Geschwindigkeit aus. Als
einziges der drei genannten Programme besteht es aus zwei Teilen. Mit
einem Teil stellt man die Archive her, der andere Teil entpackt diese
Archive.
Der erzeugende Teil hei▀t PKZIP.EXE. Mit dem Programm
PKUNZIP.EXE werden die Archive dann entpackt. Momentan (Anfang
1994) ist die Programmversion 2.04g aktuell. PKZIP ist zwar
abwΣrtskompatibel, nicht aber aufwΣrts. Das bedeutet, da▀ Sie zwar
mit der Version 2 Archive der Version 1 entpacken k÷nnen, nicht aber
umgekehrt. Wenn Sie die beiden Programme einfach nur aufrufen wird
Ihnen die Befehls-Syntax aufgelistet. Fⁿr die meisten Arbeiten mit den
Programmen mⁿssen Sie sich nicht viel merken. PKUNZIP und den
Dateinamen einzugeben reicht aus, um die Archive zu entpacken.
Eingebettete Unterverzeichnisse mit entpacken
Sicherheitshalber sollten Sie aber doch einen weiteren Parameter
anfⁿgen. Wie bereits erwΣhnt k÷nnen nΣmlich in solchen Archiven die
Dateien in verschiedenen Unterverzeichnissen vorliegen. Damit die
Archive richtig entpackt werden bedarf es des Parameters -D. Alle
Parameter werden bei PKZIP und PKUNZIP am besten am Ende der
Kommandozeile eingegeben. Das Minuszeichen teilt dem Programm
mit, da▀ es sich um einen Parameter handelt.
Nⁿtzliche Parameter von PKZIP und PKUNZIP
PKZIP:
-A Dateien zum Archiv addieren
-M Dateien in das Archiv umbewegen
-EX h÷chste Kompressionsrate
-EN normale Kompressionsrate
-EF schnelle (aber weniger gute) Kompression
-ES superschnelle (aber schlechte) Kompression
-E0 keine Kompression
-! Sicherheitsverpackung (nur bei der Vollversion)
-A Dateien zum Archiv addieren
-U Archiv updaten
Beispiel-Befehlszeilen:
PKZIP TEST *.TXT -M -EX
- bewegt alle Dateien mit der Endung TXT in das Archiv TEST.ZIP um
und benutzt dazu die h÷chste Kompressionsrate
PKZIP TEST
- erstellt aus allen Dateien des aktuellen Verzeichnisses das Archiv
TEST.ZIP
PKZIP TEST -U
- fⁿgt dem Archiv TEST.ZIP nur Dateien hinzu, die in ihm entweder gar
nicht, oder in anderen Ausfⁿhrungen enthalten sind.
PKUNZIP:
-D enthaltene Unterverzeichnisse entpacken
-N nur neuere Dateien entpacken
-V ZIP-Datei-Inhalt auflisten
Beispiel-Befehlszeilen:
PKUNZIP TEST -D
- entpackt aus dem Archiv TEST.ZIP alle Dateien gleich mit der
eventuell eingepackten Unterverzeichnisstruktur.
PKUNZIP TEST
- entpackt alle Dateien des Archives TEST.ZIP in das aktuelle
Verzeichnis, egal ob sie dort in Unterverzeichnissen abgelegt sind.
LZH-Dateien - Umgang mit LHA
LHA stammt vom Japaner Haruyasu Yoshizaki. Es ist die einzige
Freeware dieser drei Programme. Im Gegensatz zu den beiden
anderen mⁿssen Sie sich hier also bei lΣngerer Benutzung nicht
registrieren lassen. LHA erzeugt die Archive mit der Endung LZH. Die
Befehls-Syntax ist auch hier relativ einfach.
LHA Parameter Archivname Dateiname(n)
Es reicht auch aus, nur LHA, den Parameter und den Archivnamen
einzugeben, um alles einzupacken. LHA gefolgt vom richtigen
Parameter und dem Archivnamen entpackt dieses Archiv.
Parameter von LHA
A Dateien zum Archiv addieren
M Dateien in das Archiv umbewegen
E Dateien entpacken
X Dateien mit Unterverzeichnissen entpacken
L Archivinhalt auflisten
Beispiel-Befehlszeilen:
LHA A TEST *.TXT
- packt alle Dateien mit der Endung TXT in das Archiv TEST.LZH
LHA M TEST
- packt alle Dateien des aktuellen Verzeichnisses in das Archiv
TEST.LZH und l÷scht sie dann dort
LHA X TEST
- entpackt alle Dateien des Archivs TEST.LZH, egal ob in
Unterverzeichnissen oder nicht.
LHA X TEST *.TXT
- entpackt nur Dateien mit der Endung TXT aus dem Archiv TEST.LZH
ARJ-Dateien- Umgang mit ARJ
Das Programm ARJ stammt vom Amerikaner Robert K. Jung. Im Prinzip
sind die Befehle denen von LHA sehr Σhnlich. Die Archive von ARJ
enden auch auf ARJ. Wie bei LHA reicht auch bei AR ein Programm
zum Packen und Entpacken der Archive.
ARJ Parameter Archivname Dateiname(n)
Beispiel-Befehlszeilen:
ARJ A TEST
- addiert alle Dateien des aktuellen Verzeichnisses in das Archiv
TEST.ARJ.
ARJ X TEST *.TXT
- entpackt alle Dateien mit der Endung TXT aus dem Archiv TEST.ARJ
und berⁿcksichtigt dabei eventuell enthaltene Unterverzeichnis-
Strukturen.
Kleine Tricks beim Umgang mit Komprimierern
Mit jedem der drei genannten Programme kann man ja auch
selbstextrahierende Archive erzeugen. Diese M÷glichkeit kann man
beispielsweise nutzen, um sich die Eingabe der Parameter zu ersparen.
Wichtig kann das auch dann sein, wenn man ein Archiv jemandem
schicken will, der die n÷tigen Programme eventuell nicht hat. Mit den
folgenden Parametern macht man aus den verschiedenen Archivtypen
selbstextrahierende Programme:
Bei PKZIP:
Bei PKZIP gibt es ein drittes Programm, das nur fⁿr die Erzeugung
solcher SFX-Archive zustΣndig ist. Es hei▀t ZIP2EXE.EXE. Der
Vorgang ist einfach.
ZIP2EXE TEST.ZIP macht aus dem Archiv TEST.ZIP die Datei
TEST.EXE. Beim Aufruf von TEST.EXE werden jetzt automatisch auch
eventuell eingepackte Unterverzeichnisstrukturen berⁿcksichtigt.
Bei LHA:
Bei LHA gibt es fⁿr diesen Zweck den Parameter S.
LHA S TEST.LZH erzeugt die Datei TEST.EXE.
Bei ARJ:
ARJ A -JE TEST.ARJ
- Diese Zeile erzeugt aus dem Archiv TEST.ARJ die Datei TEST.EXE.
Sie sollten die entsprechenden Programme unbedingt in ein
Verzeichnis kopieren, das auch in Ihrer Pfadangabe berⁿcksichtigt ist.
Dieses Verzeichnis mu▀ in der PATH-Anweisung Ihrer
AUTOEXEC.BAT enthalten sein. Nur dann k÷nnen Sie die Programme
nΣmlich jederzeit aufrufen, ohne vorher endlos lange Befehlszeilen
schreiben zu mⁿssen. Vielleicht haben Sie momentan in Ihrer
AUTOEXEC.BAT eine Zeile, die ungefΣhr so aussieht:
PATH=C:\;C:\DOS;C:\TOOLS;C:\WINDOWS
Jetzt k÷nnen Sie die Programme entweder in eines der Verzeichnisse
kopieren, oder Sie fⁿgen dieser Zeile ein weiteres Verzeichnis hinzu.
Wenn also die Programme beispielsweise im Verzeichnis ARCHIV
liegen sollen, so mⁿssen Sie diese Zeile um den Eintrag C:\ARCHIV
erweitern. Die einzelnen EintrΣge des PATH-Befehls mⁿssen immer
durch ein Semikolon vom anderen getrennt sein. Schreiben Sie also
einfach ;C:\ARCHIV an das Ende dieser Zeile. Benutzen Sie dazu
einen Editor, der reinen ASCII-Code abspeichern kann. Sie k÷nnen
dazu nicht einfach WORD nehmen und die Datei dann mit allen
Formatierungsanweisungen dieses Programmes abspeichern. Nutzen
Sie bei Ihrem Textprogramm den Befehl Speichern unter und dann die
Option Nur Text. Nur so ist gewΣhrleistet, da▀ DOS diese Datei auch
weiterhin problemlos lesen kann.
HIIILF─────
Wenn Sie gar nicht mehr weiterwissen...
Trotz all dieser Ausfⁿhrungen kann es ja immer noch passieren, da▀
Sie nicht weiterkommen. Das Programm weigert sich zu laufen. Das
Archiv will sich nicht entpacken. Jede Menge Probleme verleiden Ihnen
den Spa▀ an dieser CD. Fⁿr all solche Probleme gibt es natⁿrlich
Ursachen. Oft sind Sie eigentlich logisch schnell erfassbar. Ich will
Ihnen einige Beispiel fⁿr hΣufig vorkommende Probleme geben. Doch
lassen Sie mich Ihnen zuerst einmal einige ErklΣrungen zur Produktion
einer CD geben. Dann werden Ihnen einige Probleme deutlicher.
Wenn jemand eine CD erzeugt, dann macht er das in der Regel auf
einer gro▀en Festplatte. Er legt die ganzen Verzeichnisse und
Unterverzeichnisse an und dann tut er etwas, das zumindest
einigerma▀en gewΣhrleisten soll, da▀ die Programme auch auf einer
CD funktionieren. Er versieht alle Dateien dieser Festplatte mit dem
DOS-Attribut schreibgeschⁿtzt. Auf einer CD kann man ja nichts
schreiben. Wenn also Programme unbedingt auch schreibend auf ihre
Daten zugreifen wollen, so werden Sie sich aufhΣngen. Mit dieser
Methode kann man wenigsten ungefΣhr feststellen, ob sie auf der CD
laufen wⁿrden. Meist funktioniert das ja auch ganz gut.
Aber manchmal greift der Zufall b÷se ein. Dann befinden sich im
aktuellen Verzeichnis schon hundert Dateien und man hat da gar nicht
so den ▄berblick. Das Programm funktioniert auch trotz Schreibschutz
ganz prΣchtig.
"Toll", denkt sich der Hersteller, "dieses Programm k÷nnen wir auf der
CD installieren". Leider hat er dabei ⁿbersehen, da▀ das Programm
gerade noch drei neue Dateien angelegt hatte, auf die es eigentlich
ankommt. Da er sowieso schon wieder zehn Stunden vor dem Rechner
sitzt, und bei der Menge von hundert Dateien die drei neuen gar nicht
auffallen, rutschen die natⁿrlich durch. Leider waren das genau die
Dateien, auf die das Programm immer auch schreibend zugreifen will.
Auf der CD geht das natⁿrlich nicht. Und obwohl man vorher alles so
sch÷n getestet hatte bekommt der Anwender nun eine Fehlermeldung
wie: ERROR 000001:41681.
Tolle Sache! Der Anwender ist zuerst einmal b÷se. Der Hersteller ist
der B÷sewicht. Nun gut, niemand hat uns bei der Geburt versprochen,
da▀ es leicht werden wⁿrde. Es gibt natⁿrlich ein Hilfsmittel gegen
dieses Problem. Kopieren Sie doch einfach alle Dateien auf einen
DatentrΣger, der auch beschreiben werden kann. Am besten auf Ihre
Festplatte. Dort entfernen Sie sicherheitshalber - obwohl das eigentlich
wΣhrend des Kopiervorganges schon erledigt wird - das Schreibschutz-
Attribut. Dazu benutzt man den DOS-Befehl ATTRIB. Kopieren Sie also
alle Dateien in ein eigenes Verzeichnis. Dann wechseln sie in dieses
Verzeichnis und geben ein:
ATTRIB *.* -R
Das war's. Jetzt starten Sie das Programm nochmal. Wenn es nun
nicht funktioniert k÷nnen Sie die Schuld getrost dem Autoren geben.
Und dafⁿr gibt es ja den Befehl DEL *.*.
In den Top-Ten der Fehlermeldungen sind gerade bei CDs auch die
Speicherprobleme ganz oben. Wenn Sie also ein Problem starten
wollen und bekommen pl÷tzlich eine Meldung, da▀ dafⁿr der Speicher
nicht ausreicht, dann sollten Sie mal ein paar Seiten nach oben
blΣttern. Dort habe ich diesem Problem ein eigenes Kapitel gewidmet.
Einfache zu l÷sen sind da schon Geschwindigkeitsprobleme. Meist ist
ein CD-Laufwerk nicht annΣhernd so schnell wie Ihre Festplatte. Vor
allem wenn Sie fⁿr die Festplatte ein Cache-Programm verwenden, das
ein CD-Laufwerk nicht unterstⁿtzt. Seit MS-DOS 6.2 unterstⁿtzt
SMARTDRIVE ja wenigstens schon CD-Laufwerke. Generell ist aber
doch zu empfehlen, so ein Programm einfach auf die Festplatte zu
kopieren. Sie werden sehen, wie es da pl÷tzlich abgeht.
Wenn Sie nach all dem immer noch Probleme haben sollten k÷nnen Sie noch
verschiedene Schritte unternehmen. Zuerst sollten Sie sich vielleicht mal
bei dem HΣndler erkundigen, von dem Sie die CD erworben haben. Vielleicht
wei▀ der Rat. Falls der auch nicht weitr wei▀ und wenn eventuell sogar ein
richtiger Fehler bei der CD-Produktion gemacht wurde, dann k÷nnen Sie immer
noch bei ARI Data anrufen (oder ein Fax senden). Wenn Sie einen wirklichen
Fehler gefunden haben wird Ihnen da natⁿrlich Hilfe zuteil. Unter folgenden
Nummer k÷nnen Sie dort - zu den ⁿblichen GeschΣftszeiten - jemanden erreichen:
Telefon: 02154 - 429 085
Fax: 02154 - 429 087
Bitte versuchen Sie den Fehler so genau wie m÷glich zu beschreiben.
Notieren Sie sich genau den Namen des Programmes, die
ausgegebene Fehlermeldung und den kompletten Verzeichnispfad des
Programmes.
Jetzt wⁿnschen wir Ihnen mit dieser ARI Data CD viel Spa▀...
Marco Kratzenberg
Berlin, Februar 1994